Grundlagen der Nachhaltigkeit: Ökologische, Ökonomische und Soziale Dimensionen im Wandel

Veröffentlicht von Tobias Goecke, SupraTix GmbH (8 Monate, 1 Woche her aktualisiert)


Entdecken Sie die facettenreiche Bedeutung von Nachhaltigkeit, ihre historischen Wurzeln und ihre Rolle in der modernen Gesellschaft sowie die Herausforderungen, die die Digitalisierung für nachhaltige Entwicklung mit sich bringt. Erfahren Sie, wie Nachhaltigkeit und Digitalisierung harmonieren können.

Der Weg zur Nachhaltigkeit: Eine Zeitreise von Carlowitz bis zur Digitalisierung

Nachhaltigkeit ist heute ein zentraler Begriff in der politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Debatte. Seine Wurzeln reichen zurück bis ins 17. Jahrhundert, als Hans Carl von Carlowitz die Idee einer nachhaltigen Waldwirtschaft prägte – eine Ressourcennutzung, die zukünftigen Generationen ihre Regenerationsfähigkeit nicht nimmt (Aachener Stiftung Kathy Beys 2015b). 

Trotz jahrhundertelanger Entwicklung gibt es bis heute keine allgemeingültige Definition von Nachhaltigkeit. Der Brundtland-Bericht der Vereinten Nationen von 1987 bot eine grundlegende Perspektive, indem er Nachhaltigkeit als eine Entwicklung definierte, die die Bedürfnisse der Gegenwart erfüllt, ohne die Fähigkeit zukünftiger Generationen, ihre eigenen Bedürfnisse zu erfüllen, zu kompromittieren (Hardtke und Prehn 2001, S. 58).

In der Wirtschaft wird Nachhaltigkeit oft als eine Änderung der Herangehensweise verstanden: Statt Gewinne zu erwirtschaften, die dann in Umwelt- und Sozialprojekte fließen, soll von Anfang an umwelt- und sozialverträglich gewirtschaftet werden (Pufé 2014, S. 16). Das Drei-Säulenmodell des Bundestages aus dem Jahr 2004 verdeutlicht, dass nachhaltige Entwicklung eine gleichzeitige Umsetzung von umweltbezogenen, wirtschaftlichen und sozialen Zielen erfordert.

Herman Daly, ehemaliger Senior Economist bei der Weltbankgruppe, konkretisierte die Anforderungen an die ökologische Nachhaltigkeit mit drei Kriterien: die Begrenzung der Nutzung erneuerbarer Ressourcen auf ihre Regenerationsfähigkeit, die Begrenzung von Emissionen auf die Assimilationskapazität der Umwelt und den Ausgleich des Verbrauchs nicht erneuerbarer Ressourcen durch mehr regenerative Ressourcen (Hardtke und Prehn 2001, S. 58).

Das Konzept der sozialen Nachhaltigkeit, unterstützt durch das Institut für sozial-ökologische Forschung (ISOE), beinhaltet fünf Grundanforderungen: menschenwürdige Existenz, gerechte Arbeit, Chancengleichheit, Partizipation und die Entwicklung von Sozialressourcen als Handlungschancen (Empacher und Wehling 2002, S. 38 ff.).

Digitalisierung, im Gegensatz zur Nachhaltigkeit, symbolisiert vor allem disruptive Veränderungen in Wirtschaft und Gesellschaft. Es wird erwartet, dass die sogenannte vierte industrielle Revolution die Gesellschaft von Grund auf ändern wird – ein Prozess, der bereits begonnen hat und der neue, tragfähige Konzepte benötigt (Bendel o. J.).

In diesem Spannungsfeld von Nachhaltigkeit und Digitalisierung stehen wir vor ethischen Fragen der Autonomie und der Datenverantwortung. Die Herausforderung besteht darin, beide Bereiche in ein Wertesystem zu integrieren, das sowohl sinnvoll als auch nachhaltig ist, um die gesellschaftlichen Potenziale voll auszuschöpfen (Englert 2017).

Die Reise der Nachhaltigkeit ist weit davon entfernt, abgeschlossen zu sein. Während wir den Weg in eine zunehmend digitalisierte Zukunft beschreiten, müssen wir die Prinzipien der Nachhaltigkeit weiterhin an neue Gegebenheiten anpassen und sicherstellen, dass wir ein Gleichgewicht finden, das die Grundbedürfnisse aller Menschen berücksichtigt, ohne die Kapazitäten unserer Umwelt zu überschreiten. Die Verbindung von Nachhaltigkeit und Digitalisierung könnte sich als entscheidend für den langfristigen Erfolg unserer globalen Gemeinschaft erweisen.

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